Wenn ich in die Welt der Kunst eintauche und sich die Tore meiner Fantasie langsam öffnen - ist es nicht immer so, als hätte ich sofort einen konkreten Plan für die Umsetzung eines Bildes. Es ist vielmehr ein Prozess. Wobei das Wort 'Prozess' nicht metaphorisch genug ist, um den Weg hin zu einem neuen Bild tatsächlich zu beschreiben.
Wenn ich mir morgens die erste Tasse Kaffee gemacht habe und mich an meinen kleinen Ateliertisch im Wohnzimmer setze - fühlt es sich an, als würde ich gedanklich die Yogamatte ausrollen und mit dem Sonnengruß beginnen.
Ja, KUNST ist zu meiner täglichen MEDITATION geworden.
Angefangen bei kleinen Ritualen, wie das Sortieren der Farbnäpfchen, bis hin zum (ich nennen es gern:) "Farben zum Leben erwecken". Hierzu sei kurz erklärt, Wasserfarben trocknen zwar schnell ein - lassen sich jedoch mit nur wenigen Tropfen Wasser auch ebenso schnell wieder zum Leben erwecken.
Die ersten Pinselstriche, das Mischen der Farben, ihr Verlauf auf dem Papier und die mosaikhafte Entstehung eines Motives - all das scheint, als entstünde es UNTER BEWUSSTSEIN, voller Klarheit nach einer immer wiederkehrenden Reihenfolge. Aber die Wahrheit ist, die meisten Ideen entspringen dem UNTERBEWUSSTSEIN. Sie auf Papier zu bringen und dabei voller Ruhe nur genau das zu tun - ist für mich zu etwas überaus Meditativem geworden.
Für einen Moment steht die rasante Welt dann still, das Laufrad der Gesellschaft hält an, Digitales weicht Physischem und alles kommt für einen Moment zur Ruhe. Ich komme zur Ruhe.
Und mit der Freude auf ebendiese Ruhe, gehe ich zurück an meinen Ateliertisch.
Eure PressLiz
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